Buchrezension | Lean in, von Sheryl Sandberg

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Ich habe diese Rezension in meinen Gedanken schon 10 mal geschrieben. Jedes mal ein bisschen anders. Die heutige Version kann ich kaum erwarten und bin selbst gespannt wie sie am Ende aussehen wird. Das Buch Lean in, von Sheryl Sandberg habe ich mir spontan bei amazon bestellt und habe es noch am selben Tag angefangen zu lesen, weil meine Erwartungen so groß waren.


Lean In - Sheryl Sandberg


Wenn ich, so wie in dem Fall dieses Buches, schon während des Leseprozesses überlege, wie ich dieses Buch rezensieren will, dann ist das meist kein gutes Zeichen! Denn das bedeutet, ich habe mit dem Buch abgeschlossen, glaube schon alles zu kennen und interessiere mich schon wieder für andere Dinge. In diesem Fall war das auf jeden Fall so! Ich kann garnicht beschreiben wie unglaublich enttäuscht ich von diesem Buch bin. Warum?

Das Cover des Buches sagt: Frauen und der Wille zum Erfolg.
Was ich mir davon verspreche: Ein Buch in dem die berühmte Autorin Sheryl Sandberg (CEO of facebook) Ihren Weg beschreibt, wie sie mit eiserner Disziplin und starkem Willen an die Spitze eines Weltunternehmen kommt und sich behaupten muss. Ich erwarte einige Geschichten, Auszüge aus Ihrem Arbeitsleben und viele Motivierende Worte, was man tun muss, was man opfern muss und wie einem Steine in den Weg gelegt werden, aus denen man ein Fundament für seine Zukunft baut. Die Frau, die mich so stark vom Cover anstrahlt, zeigt mir, dass beides Möglich ist, eine Karriere und eine Familie. Und mit Karriere meine ich Karriere, nicht Job nach der Schwangerschaft

Was ich in dem Buch wirklich zu lesen bekomme:
Ein erster Hinweis auf den Inhalt des Buches hätte mir folgende Übersicht sein müssen:
Das Buch hat insgesamt 314 Seiten. Davon sind aber nur die ersten 255 Seiten Text. Und die anderen 59? Seiten? Bestehen aus Fußnoten. Hätte ich das vorher erkannt, hätte ich gewusst wie langweilig dieses Buch wird! Motivation? Fehlanzeige.
Ich bin so enttäuscht von diesem Text. Frau Sandberg klammert sich selbst zu 80% aus dem Buch aus. Sie rattert Zahlen, Daten und Fakten runter, zum Thema Frauen haben kein Rückgrat, trauen sich selbst nichts zu und unterwerfen sich Männern. Ebenso definiert sie den Erfolg einer Frau damit, ob sie mit Ihrer Familie zu Abend isst oder nicht. Das war es. Nicht viel mehr.

Jede Frau, die sich ein paar Gedanken zu ihrer Karriere macht, hat lange erkannt, was sie in diesen 314 Seiten beschreibt. Wir alle haben es erlebt, wie es sich anfühlt, wenn eine Idee in einem Meeting abgeschmettert wird und der Kollege gelobt wird, der sie für seine eigene Idee verkauft. Wir alle wissen wie es sich anfühlt, wenn wir angschnauzt werden, dass wir die Männer nicht unterbrechen sollen. Und wir alle wissen, dass Männer leichter befördert werden, als Frauen.

Habe ich aus diesem Buch etwas gelernt? Nur, dass sich ein Buch schneller verkauft, wenn man einen berühmten Namen hat. Ich konnte mich in diesem Buch nicht wieder finden, hatte keine AHA Momente, nur die ständige Hoffnung, dass das nächste Kapitel mehr Inhalt bieten kann.

Deshalb für alle, die diese sehr unkonventionelle Rezension lesen der Rat: wer wissen will, wie ungerecht die Zeiten für Frauen sind, die nicht nur bis zur Schwangerschaft, sondern auch darüber hinaus arbeiten will, oder für Frauen die Karriere machen wollen ohne durch den Faktor "Frau" aufgehalten zu werden, der kann entweder mich nach meinem Standard Monolog zum Thema fragen, oder das Buch von Sheryl Sandberg kaufen.

Bin ich dies einzige, die so über das Buch denkt? Hat irgendjemand etwas neues gelernt?

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